WissenWissenschaft und Religion In unserer Zeit hat Wissenschaft Religion ersetzt und wird als Religion
angesehen. Beim Leben hilft nicht Wissenschaft, sondern Mut zum Leben. Mut zum Leben erhalte wir durch das, was uns im Tiefsten angeht. Das ist unsere Religion. Bei dem einen ist es Geld, beim anderen Macht, beim dritten Sex, beim vierten Schönheit. Beim fünften vielleicht Gott. Luther sagt: Mein Gott ist der, auf den ich mich in meiner tiefsten Not verlasse. Wissenschaft ist wichtiges Instrument zum Forschen, mehr aber nicht. Der Philosoph Carl Popper galt als der größte Philosoph des
20. Jahrhunderts. Er war mit seinen ungeheuren Wissen sehr bescheiden
und sagt: Wir wissen nichts und stochern wie mit einer Stange im Nebel
herum. Alles, was wir haben, sind unsere Hypothesen, und die sind widerlegbar. Macht und Frieden C. F. von Weizsäcker sagt in seinem Buch Wege in der Gefahr: Macht
ist Anhäufung von Möglichkeiten, einer Gefahr zu begegnen. Das Problem des Friedens ist Begrenzung von Macht. Sie geschieht mittels
Vernunft, denn damit verständigen wir uns untereinander. Leider ist
Vernunft ein Kunstprodukt ohne eigene Kraft und bedarf daher der Unterstützung
durch ein starkes Gefühl. Es gibt verschiedene und sehr unterschiedliche Definitionen von Frieden.
Sie müssen erst geklärt werden, bevor man von Frieden spricht.
An den idealen Frieden glaube ich nicht, auch nicht an die Idee des Friedens,
weil jeder etwas anderes darunter versteht. Marxistischer Frieden setzt
Klassenkampf und blutige Revolution voraus. Er hat 26 Millionen Tote gefordert.
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