Zehn Gebote

Für Jesus und für fromme Juden war Sinn der zehn Gebote nicht Moral, sondern Liebe. Pharisäer, Schriftgelehrte und Jesus sagten übereinstimmend: Sinn der Gebote sei: Liebe Gott über alle Dinge, und deinen Nächsten wie dich selbst. (Mt. 22;24ff,; Mk. 12,28ff,; Lk. 10,25ff.)

Zeitgenossen sehen die Zehn Gebote moralisch und mißverstehen sie. Jesus hat nirgends Moral gepredigt. Ich habe in 78 Lebensjahren niemand getroffen, der durch Moral gebessert wurde, aber viele, die sich durch Liebe geändert haben.

Die Juden haben sich von Gott weder ein Bild noch einen Begriff gemacht und nannten deshalb nicht einmal seinen Namen. Sie erlebten ihn dynamisch in ihrer Geschichte. Unter hellenistischem Einfluß veränderten Christen das zweite Gebot. Es entstanden Bilder und Begriffe von Gott. Idealismus fand Eingang in Theologie zu Lasten der Heilsgeschichte. Gottes Liebe und Zuwendung ist dynamisch und nicht fixierbar. Wer versteht schon Liebe?